1. Eigene Gefühle entwickeln und anhand von Mimik und Gestik erkennen
Als Basis eines gewaltfreien Miteinanders sind eine aufmerksame Wahrnehmung der Gefühle des Gegenübers und damit verbunden eine angemessene Reaktion darauf. Deshalb ist es wichtig, Kinder schon möglichst früh für mimische Kommunikation zu sensibilisieren. So kann erreicht werden, dass Konfliktsituationen, auch in einer Partnerschaft, erkannt und in der Folge vermieden werden. Nur wer sich seiner Gefühle bewusst ist und sie deuten kann, kann auch deren Ursachen interpretieren. Ein rein intuitiver Umgang mit Gefühlen ist nicht immer „sozialverträglich“
2. Wahrung der eigenen Grenzen und der des Gegenübers
Jeder Mensch besitzt seine persönlichen, individuellen Grenzen, die sich im Laufe seines Lebens entwickelt haben und deshalb sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können. Daher muss auch jeder Mensch lernen, die Grenzen seines Gegenübers zu respektieren. So kann beispielsweise auch eine tröstende gemeinte Umarmung für eine andere Person grenzverletzend wirken. Deshalb ist es erforderlich, die Gefühle des Anderen zu erkennen.
3. Unangemessene Nähe und Selbstbehauptungstechniken
Im Laufe der Schulzeit soll jeder Jugendlicher sich mit verschiedenen Techniken der Selbstbehauptung vertraut machen und lernen, diese Verhaltenselemente verantwortungsbewusst und deeskalierend einzusetzen.
4. Selbstwertschätzung des Ichs und des eigenen Körpers
Menschen, die ein positives Selbstwertgefühl haben, strahlen diese Selbstzufriedenheit (auch mit ihrem Körper) aus. Sie können Misserfolge besser wegstecken und besitzen deshalb eine höhere Frustrationstoleranz. Somit fällt es ihnen leichter, eigene Anschauungen zu vertreten und klar zu kommunizieren. In der Folge können Konfliktsituationen schon im Vorfeld erkannt und vermieden werden.
5. Strategie zur Abwehr von sexueller und aggressiver Belästigung
Sexuelle Belästigungen oder Übergriffe können nicht nur in Form flüchtiger Berührungen, die als unangenehm empfunden werden, sondern auch auf verbalen Weg erfolgen. Viele Menschen wollen nicht als „prüde“ oder humorlos gelten und verzichten deshalb auf eine abwehrende Reaktion. Die Jugendlichen sollen lernen, für sie unangenehme Situationen zu benennen und ihr subjektives Empfinden zum Ausdruck bringen. Auch hier unterstützt sie ein selbstbewusstes Auftreten
6. Erkennen von manipulativer Kommunikation
Manipulative Kommunikation dient dazu, Beziehungen auf der Grundlage von Lockangeboten, Schmeicheleien und Lügen aufzubauen. Das geschieht zum Beispiel, um Kinder zum Mitfahren zu locken oder um Mädchen zu angeblichen Fototerminen für nicht existierende Modelagenturen einzuladen. Auch der sogenannte „Enkeltrick“ ist ein Beispiel für manipulative Kommunikation. Es ist eine besonders sensible Aufgabe, Kinder und Jugendliche, ohne sie zu verunsichern und zu verängstigen, an Kennzeichen des manipulierenden Verhaltens heranzuführen und den Umgang damit einzuüben.